Die geheim gehaltene Geschichte Deutschlands - Band 2 by Frank Fabian

Autor:Frank Fabian [Fabian, Frank]
Die sprache: deu
Format: epub, azw3, mobi
veröffentlicht: 2014-05-20T04:00:00+00:00

JOHANN SEBASTIAN BACH

Die Bachs waren ein Phänomen. Schon im 15. Jahrhundert wimmelte es in Thüringen von Bachs, es handelte sich bei Johann Sebastian Bachs Vorfahren um eine Familie, in der bereits der Ururgroßvater professionell musiziert hatte. Ein ganzer Stammbaum von Bachs, mit zahlreichen Zweigen und Nebenzweigen, hunderte von Bachs (!), war hier emporgewachsen, mit vielen Komponisten und Instrumentalisten, offenbar mit dem alleinigen Ziel, schlussendlich den größten aller Musiker hervorzubringen: eben Johann Sebastian.

Das Genie war das jüngste von acht Kindern des Stadtpfeifers und Hoftrompeters Johann Ambrosius Bach. Früh wurde Johann Sebastian von seinem Vater in die Geheimnisse der Musik eingeweiht. Zusätzlich lernte er Latein und den protestantischen Glauben. Kaum erwachsen verdiente er sich sein Geld als Organist, was ihn dazu verführte, früh zu heiraten. Als er ein Angebot vom Hofe des Herzogs von Sachsen-Weimar erhielt, packte er seine Koffer und suchte sein Glück in Weimar, wo er besser bezahlt wurde – er erhielt 156 Gulden im Jahr. Jetzt konnte er problemlos seine reichliche Kinderschar, die ihn inzwischen umgab, ernähren.

Er gab einige aufsehenerregende Konzerte in Halle, Kassel und anderen Städten und beeindruckte sogar den König von Schweden und später Friedrich II. Das Genie Bach kündigte sich an. Als jedoch sein ihm vorgesetzter Kapellmeister in Weimar starb, wurde er trotzdem bei der Beförderung übergangen, was ihn veranlasste, nach neuen Ufern Ausschau zu halten. Als er schon kurz vor der Abreise stand, setzte ihn sein eigener Fürst gefangen; nach einigen Monaten ließ er ihn schließlich widerwillig ziehen.

Er fand ein neues Auskommen, aber seine Frau starb, was ihn in tiefste Trauer stürzte. Ein neues Weib trocknete jedoch seine Tränen und gebar ihm weitere 13 Kinder – zu den 7, die er bereits besaß. Endlich erhielt er ein Angebot aus dem hoch renommierten Leipzig, wo ihm allerdings auferlegt wurde, auch Latein zu lehren – neben seinen Pflichten als Musiklehrer und Komponist.

Weiter galt es, die lutherische Lehre genau zu befolgen, Ergebenheit den Stadtoberen gegenüber zu bezeigen und Leipzig nicht ohne die Erlaubnis des Bürgermeisters zu verlassen. Hier komponierte Bach zahlreiche Werke, die ihm Unsterblichkeit verleihen sollten. Er schuf nie wieder erreichte Orgelwerke, 143 Choräle, viele Klavierstücke, Stücke für die Geige und geistliche Werke, aber auch Hochzeitskantaten, eine Jagdkantate, eine Bauernkantate und sogar eine Kaffeekantate.

Er setzte das Leiden Christi in Töne um und Teile der Evangelien, und betete, indem er Musik schuf. Die Arbeit und die überlebenden zehn Kinder nahmen ihn völlig in Anspruch, denn natürlich unterwies er sie alle in der Musik. Als sich in den letzten Jahren seines Lebens seine Augen verschlechterten, begab er sich in die Hände eines berühmten Spezialisten. Er ließ sich operieren und erblindete.

Im Jahre 1750 schien jedoch sein Augenlicht zur Überraschung aller wieder hergestellt zu sein. Die gesamte Familie und alle Freunde jubelten – als er kurz darauf an einem Herzschlag verstarb. In der Sprache der Zeit liest sich das so: „Sein von Natur etwas blödes Gesicht, welches durch seinen unerhörten Eifer in seinem Studieren […] noch mehr geschwächt worden, brachte ihm, in seinen letzten Jahren, eine Augenkrankheit zu Wege.

Er wollte dieselbe […] durch eine Operation heben lassen.

Download

Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.